THOUSANDS OF FREE BLOGGER TEMPLATES

15 Jan 2011

Finntroll - Interview

Originally published by Demonic-Nights.at (Now at http://www.facebook.com/demonicnights#!/demonicnights) on February 12th 2010
Author: Dawak
Finntroll scheinen ihre Frischzellenkur abgeschlossen zu haben. Auf ihre Humppa-Wurzeln haben sie zwar nicht vollständig vergessen, widmen sich aber längst verstärkt Black Metal und wollen auf "Nifelvind" sogar ein wenig Peter Gabriel verewigt wissen. Gitarrist Skrymer weiß, wie es zu dieser ungewöhnlichen Mischung gekommen ist.

Es wäre untertrieben zu sagen, dass euer letztes Album "Ur Jordens Djup"  verdammt gut gelaufen ist. Rückblickend, wie zufrieden bist du mit dieser Platte? Gibt es etwas daran, das du gerne ändern würdest?

Es war sehr stark, aber das neue Album ist um Welten besser. Natürlich (lacht)!

Wann war für euch die Zeit gekommen zurück ins Studio zu gehen und neue Songs aufzunehmen?

Als wir mit den alten Songs gelangweilt waren und neues Material brauchten (lacht). Wir wollten uns dieses Mal nicht so viel Zeit lassen wie für "Ur Jordens Djup". Nach dem Ende unserer letzten großen Tour haben wir angefangen zu schreiben.

Erneut habt ihr mit Mika Jussila gearbeitet. Was macht ihn zum richtigen Mann für Finntroll?

Da wir bislang auf allen Alben zusammengearbeitet haben, scheinen wir so etwas wie ein gemeinsames Verständnis für Musik bzw. für den Finntroll-Sound entwickelt zu haben. Wir haben sogar einen Song mit einem anderen Produzenten aufgenommen, aber mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Mika weiß einfach, wie er mit der Orchestrierung umgehen muss.

Im Vorfeld der Veröffentlichung von "Nifelvind" gab es wilde Spekulationen über den Sound des neuen Albums. Unter anderem war von 80s-Pop die Rede. Wie passt das zu Finntroll?

Sehr gut (lacht). Unsere Geschmäcker sind sehr verschieden. Als wir uns nach der Vorproduktion die ersten Songs anhörten, fühlte ich mich stellenweise an Peter Gabriel erinnert. Nicht, dass an Peter Gabriel etwas falsch wäre (lacht).

Eigentlich ist es eine Journalistenkrankheit Vergleiche herzustellen. "Oh, Band A klingt wie Riff B aus Song C." – wie würdest du selbst den Sound von "Nifelvind" beschreiben?

Das ist schwer (überlegt lange). Wenn man Bandnamen zum Vergleich heranziehen möchte, dann klingt "Nifelvind" so, als ob Dismember, Emperor und Peter Gabriel miteinander Musik machen würden. Das würde es wohl am besten treffen.

Die Lyrics stammen einmal mehr vom längst ausgestiegenen Gründungsmitglied Katla. Warum ist er nach wie vor eurer Texteschreiber?

Für uns scheint er die natürlichste Wahl zu sein. Er hatte die Idee für das Finntroll-Konzept, er lebt in dieser Welt. Außerdem muss alles auf Schwedisch sein, was er perfekt beherrscht. Ich glaube nicht, dass ein anderer Interesse daran hätte. Auf einem Album war Katla nicht mit dabei – mit den Texten sind wir bis heute nicht zufrieden. Wir kümmern uns um die Musik, um die Arrangements und überlassen ihm die Lyrics.

Kannst du mir ein wenig über das Konzept des neuen Albums erzählen?

Es handelt sich um keine einzelne Geschichte, die sich durch das ganze Album zieht. Vielmehr sind es eine Reihe kleinerer Geschichten, die wiederrum Nacherzählungen und neue Versionen alter Sagen sind, allerdings in ihrer eigenen Welt spielen. Es ist also kein Konzeptalbum im herkömmlichen Sinn, sondern eine Sammlung von Geschichten einer speziellen Sagenwelt.

Das Artwork zu "Nifelvind" stammt – wie bereits bei den letzten Releases – von dir. Wenn du dich ans Design setzt, wie gehst vor? Hast du bereits das fertige Album vor dir, nur gewisse Titel oder gar gerademal eine wage Idee des Konzepts?

Dieses Mal habe ich fast gleichzeitig mit dem Songwriting bekommen, als wir die Ideen zusammentrugen, gemeinsam besprochen und mit Bier begossen hatten. Während die Songs langsam aber sicher Form annehmen, arbeite ich erste Entwürfe für das Artwork aus. Wenn dann tatsächlich die fertigen Songs da sind, steht auch das Artwork. Es soll die Musik begleiten, soll einen Rahmen bieten, während man das Album hört, soll zur Atmosphäre beitragen. Und so arbeiten wir erfolgreich seit Jahren (lacht).

Wie passt der Albumtitel "Nifelvind" in dieses Konzept aus Musik, Lyrics und Artwork?

Der Titel verbindet diese einzelnen Bestandteile. "Nifelvind" ist ein – wie soll ich das übersetzen? – vielleicht kein höllischer Wind, aber wohl ein Wind aus der Unterwelt. Vielleicht fasst dieser Begriff die Lyrics nicht voll und ganz zusammen, aber er schien am besten zu passen.

Rund um den Release eures neuen Albums werdet ihr euch der "Paganfest"-Tour anschließen. Wie seid ihr ein Teil dieses Packages geworden und was hältst du von der Idee dahinter?

Letztes Jahr waren wir Teil der "Heidenfest"-Tour und haben uns verdammt gut mit Eluveitie verstanden, die für uns wie Brüder sind. So macht eine weitere gemeinsame Tour natürlich doppelt Spaß und wir freuen uns darauf.

Wie ist es um das Package für die darauffolgende Nordamerika-Tour bestimmt?

Wir werden mit Moonsorrow, Swallow The Sun und Survivors Zero auf Tour gehen – vier finnische Bands in Amerika. Mit Moonsorrow wollten wir unbedingt touren, eigentlich in Europa, aber du musst wohl ein Visa für die Staaten beantragen, wenn du uns sehen willst (lacht).

Ich habe es fast befürchtet. Abschließend bitte ich dich um ein paar letzte Worte an unsere Leser und eure österreichischen Fans:

Kill them all, the Norse gods are coming!
Besser kann man ein Interview nicht beschließen. Danke für deine Zeit!