THOUSANDS OF FREE BLOGGER TEMPLATES

29 Sept 2013

Wiska, Skrymer and Tundra interview from Klanggewitter

Author: Zeche Carl 
Date: 19. 04. 2004 
Essen

Es dauerte alles mal wieder etwas länger. Egal. Trotz allem schaffe ich es dann doch noch mich vor ihrem Auftritt mit den Jungs von Finntroll zu Unterhalten und obwohl die Jungs an sich nicht so gesprächig sind, gab es doch einiges an Infos zu erfahren und Frontmann Wilska und Gitarrist Skrymer fraßen mich nicht auf.

Hallo Leute, wie war denn die Tour bisher so? Hat alles geklappt? Wie war die Resonanz?

Wilska: Wir haben sehr viel Spaß, auch wenn es sehr anstrengend war. Die Resonanz war bisher der Wahnsinn. Es sind bisher viele ausverkaufte Shows dabei gewesen und wir haben jetzt schon unser ganzer Merchandise verkauft, welches eigentlich für die ganze Tour angelegt war und wir haben bald nichts mehr da.

Na ja, immerhin besser, als wenn ihr auf den Sachen sitzen bleibt.

Wilska: Das stimmt. Schon vom ersten Tag an in London waren wir überwältigt, denn wir haben nicht mir so einem Anklang gerechnet. Wir haben dann auch schnell gemerkt, dass es definitiv die richtige Entscheidung war Ensiferum und The Wake mitzunehmen. Die Jungs sind einfach total bekloppt und wir haben einen wahnsinnigen Spaß!

Gab es denn Tage die euch besonders aufgefallen sind?

Wilska: Der erste Tag in London war unglaublich, die Leute haben gefeiert wie die Wahnsinnigen. Gestern in Amsterdam war es auch unglaublich, die Menge war total verrückt und danach hatten wir noch eine wundervolle Busparty bis zum nächsten Morgen?

Habt ihr denn da noch einen besonderen Gig auf den ihr euch besonders freut?

Wilska: Ich freue mich auf Slowenien, denn da bin ich noch nicht gewesen.

Skrymer: Ungarn wird sehr gut, die gehen immer sehr gut ab auf unseren Liveshows.

Wilska: Dann sind auf dem Weg noch jede menge Städte in denen ich Freunde habe, die man nur ein oder zwei Mal im Jahr sieht. Das ist schon immer ne coole Sache.


Euer Album ist seit heute in Deutschland auf dem Markt. Wie waren die Reaktion bisher?

Wilska: Die Reaktionen von den Fans haben wir noch nicht, da bisher noch kaum jemand das Material gehört hat. Aber die Reaktionen in der Presse waren sehr seltsam. Wir sind in Magazinen rezensiert worden von denen ich nie gedacht hätte, dass sie uns mögen. Wir sind zum Beispiel Album des Monats im Orkus geworden. Ich mein, dass ist pervers. Der Orkus mag Finntroll!

Ich finde das neue Album ist ein typisches Finntroll Album geworden, allerdings wirkt es an vielen Stellen einfach düsterer und wesentlich härter. Was hattet ihr denn für Intensionen als ihr das Album geschrieben habt? Gab es so was wie einen Plan?

Wilska: Als wir mit dem Album angefangen haben, hatten wir schon im Hinterkopf, dass wir es härter machen wollten. ‚Jakens Tid’ war vom Sound her einfach zu klar und poliert. Wir wollten es einfach wieder etwas rauer klingen lassen und die Polka Parts sollten intensiver rüber kommen. Bei den Lyriks habe ich versucht die Thematiken von Katla weiter aufrecht zu erhalten und mich mit der Trollmythologie beschäftigt. Aber ich habe auch eigene Ideen mit eingebracht und Songs mit eingebracht die aktueller sind und sich mit dem beschäftigen was ich fühle. Der Titeltrack „Nattfödd“ ist einer der direktesten Kommentare die ich je übers Leben gemacht habe.

In den letzten zwei bis drei Jahren habt ihr als Band sehr viel durchgemacht und hattet einiges an Strapazen hinter euch, wenn man es mal milde ausdrücken will. Kommt das Gefühl der Bandeinheit inzwischen wieder?

Wilska: Ich glaube, wie komisch das auch klingt, sind wir uns im Moment als Menschen und als Band am nahsten. Durch das viele Touren und die Aufnahmen sind wir uns immer näher und näher gekommen und wir haben gelernt mit den Eigenarten der anderen umzugehen und damit klar zu kommen. Besonders merkt man das auf dieser Tour. Wir hatten bisher nicht mal eine Schlägerei, auf der ganzen Tour, was für uns an sich schon was besonderes ist.

Skrymer: Aber die Tour ist ja noch nicht rum (grinst dabei freudig)


(Bei dieser Gelegenheit setzte sich Basser Tundra noch mit an den Tisch. Am Fuß hatte dieser einen dicken Verband) Wow, was hast du den gemacht? Gebrochen?

Tundra: Keine Ahnung, was ich gemacht habe. Ich habe ne Infektion.

Wilska: Er war heute beim Arzt. Der hat ihm die komplette Haut am Fuß abgezogen und hat ihm dann zwei Schachteln mit Schmerzmitteln mitgegeben.

Tundra: Ja, Schmerzmittel und Bier… mir geht’s gut. Allerdings brauch ich heute nen Rollstuhl auf der Bühne.

Wilska: Na ja, um noch mal aufs Thema zurück zu kommen, ich glaube es gibt sowas wie einen Finntroll Fluch. Sobald die Dinge anfangen positiv zu werden und sich alles bessert, dann stirbt in der nächsten Woche einer.


Glaubst du denn, dass euch als Band nach all diesem Unglück noch einmal was auseinander bringen kann? Viele andere Bands hätten schon lange die Flinte ins Korn geworfen.

Wilska: Klar, es gibt sicherlich Dinge die die Band noch auseinander bringen können. Aber es gibt auch viele Dinge die wir inzwischen einfach überstehen, da wir durch so viel Scheiße durch sind.

Auf welche Art und Weise schreibt ihr eure Musik? Ist das mehr ein Proberaumding oder schreibt ihr alleine?

Wilska: Nein, die Sachen werden vorher fertig gemacht. Jeder in der Band hat sein eigenes kleines Studio zuhause und arbeitet da an der Musik. Unser Keyboarder Trollhorn und Tundra schreiben 99% der Musik und kommen dann immer schon mit fertigen Demos zu unseren Proben. Es ist alles schon da. Wir gehen dann noch mal alle zusammen drüber und schauen ob alles klar geht. Dann geht es ins Studio und wir nehmen das Ganze auf. Wir gehen nicht in den Proberaum und jamen. Jamen ist für Hippies! Fuck Hippies.

Ihr habt das Album alleine produziert. Besteht für euch da nicht die Gefahr, dass ihr euch in Detailverliebtheit verliert?

Wilska: Nein, denn wir sind alle Kontrollfreaks. Zudem wollen wir keine Außenstehenden an unser Material lassen.

Skrymer: Der würde nach ein paar Tagen mit dem Loch im Kopf und gebrochenen Gliedern irgendwo in der Ecke liegen.

Wilska: Die Menschen in dieser Band haben sehr strikte Vorstellungen wie unsere Musik auszusehen hat und da lassen wir uns auch von niemand reinreden.


Euer letztes Album ist ein Akustikalbum gewesen. Ist so was in diese Richtung noch mal angedacht?

Wilska: Ja, da haben wir mal drüber gesprochen. Aber wir haben einen Packt abgeschlossen, dass wir nicht über die Zukunft von Finntroll sprechen. Wir spielen diese Tour, dann machen wir die Sommerfestivals und dann ein wenig Urlaub. Was dann passiert, darüber machen wir uns keine Gedanken. Wir wissen noch nicht ob es dann ein neues Album geben wird oder nicht.

Ihr spielt dieses Jahr das Summer Breeze, wo ihr letztes Jahr schon wart, ist irgendwas anderes geplant?

Wilska: Wir spielen dieses Jahr auf dem Summer Breeze allerdings auf der Mainstage, nicht wieder auf der kleinen Bühne. Darüber hinaus machen wir noch ein Festival in den Niederlanden und dann auch noch ein paar in Skandinavien. Mehr ist nicht geplant.

Es kommen im Moment sehr viele DVDs auf den Markt. Habt ihr da was in Planung?

Wilska: Wir haben schon mal angefangen Material zu sammeln, aber bisher sind noch keinen konkreten Pläne da. Wenn wir eine DVD raus bringen, dann soll es auch vernünftig sein.

Alles klar, dann war das soweit alles von mit, habt ihr noch irgendwelchen großen Worte?

Wilska: Ich habe keine Ahnung. Mein Kopf ist total leer. Ich muss mich jetzt mal in meine Bühnenklamotten werfen und mich vorbereiten. Ich muss den Tatsachen ins Auge sehen. Ich bin alt und da klappt das nicht mehr alles so einfach. Also sprecht mich einfach mal nach nem Konzert an, dann trinken wir ein Bier und machen unterhalten uns ein wenig über Metal.

25 Sept 2013

Wilska interview from Obsküre

Date: June 2004

ObsküR[e] :Comment appréhendez vous la sortie de votre dernier album, tant sur le plan personnel que pour le groupe dans son intégralité ?

Je dirais que nous ne sommes pas spécialement anxieux vis à vis de cet album mais plutôt impatient d’en découdre sur scène. Nous ne faisons pas des albums pour le plaisir d’avoir des sorties à notre actifs mais plutôt pour montrer que Finntroll sur scène , ce n’est pas le genre de performances que tu vas voir à tous les coins de rues. De plus, la sortie a été tellement retardée que nous n’en pouvons plus d’attendre. Mais il est clair que pour nous, cet album représente un grand pas en avant, une recherche de nouveaux horizons et c’est donc forcément intéressant de voir les avis des auditeurs. Je pense qu’on s’en est plutôt bien sorti !

Je ne vous ai jamais vu en live. A quoi doit s’attendre un auditeur qui va vous découvrir sur scène ?

mmm' je dirais simplement six mecs complètement furieux et qui deviennent de plus en plus fou au fur et à mesure du concert, on se donne à fond, c’est énergique et agressif. Et j’ai des preuves ! Mon corps recèle bon nombre de cicatrices à charge ! Comme je te l’ai dit je deviens fou sur scène et j’ai un certain talent pour me faire mal dans ces moments là !!! Chaque concert est différent par essence car tu n’es jamais dans le même état d’esprit mais il y a des constantes, comme celle qui fait qu’on déchire tout !

Finntroll bénéficie du soutien inconditionnel d’une base de fan considérable. Est-il primordial pour vous de les rencontrer, d’avoir des feedbacks de leur part sur votre travail et vos shows ?

Bien entendu. S’il y a une autres chose qui est constante, c’est le fait que vingt minutes après la fin de notre show, tu peux être sûr que tu vas nous trouver au bar !!! Nous sommes très accessibles et nous n’avons aucune envie de nous la jouer rock star en nous enfermant dans le bus, ça n’a aucun intérêt. De plus, s’il y a une chose que j’aime dans ce metier hormis la musique elle-même, c’est de pouvoir voyager constamment, rencontrer de nouvelles personnes et de nouvelles cultures. C’est d’une richesse inégalable. Même après dix ans, j’adore toujours ça, car les gens sont tout le temps différents. En revanche, même si nous tenons compte des avis des fans, nous faisons avant tout la musique pour nous, en fonction des nos attentes.

« Nattfodd » est acclamé par les médias. Est-il important pour vous d’avoir ce type de retour de la part de la presse spécialisée ou n’est-ce qu’un chose sympathique à « recevoir » ?

J’attends des réactions fortes, engagées, qu’on aime ou n’aime pas l’album. Mais je déteste les jugements style « ouais c’est pas mal », trop neutres. Quand tu t’investis à fond dans la musique, tu attends des jugements forts. Je discute souvent avec des gens qui n’aiment pas du tout notre musique mais c’est bien car ça prouve que notre musique n’est pas un truc de supermarché ! Idem pour la scène, pas de « mouais », je ne supporte pas ça !

Vous chantez en suédois. Est-ce une pierre de voûte dans votre optique, de «cacher » le sens de vos textes à la majorité de votre public ?

C’est un peu particulier. En fait le suédois n’est pas ma langue maternelle mais dans mon pays nous parlons à la fois suédois et finlandais. Nous avons opté pour le suédois car ca « parlait » à plus de membres. Il est clair que les sonorités qu’apporte cette langue sont tellement différentes de celles couramment utilisées dans le metal au sens large qu’elles font désormais partie intégrante du son Finntroll. Nous serons donc très strict sur ce point : toutes nos paroles sont et demeureront en suédois, pas de traduction !!!

Pouvez vous alors nous expliquer globalement les thèmes et les histoires que vous racontez dans vos titres ?

C’est clairement fondé sur la mythologie scandinave avec les petites bêtes étranges telles que les trolls et compagnie. Nous procédons à une sorte de variation sur les contes de notre enfance pour illustrer des thèmes peut être plus actuels. Tout est basé sur une idée métaphorique, les contes ont toujours des racines réelles qui divergent pour donner du piment ou plutôt amener les gens à réfléchir sur des points, des situations, des idées particulières.
Ensuite, nous sommes clairement contre les dogmes. Nous ne sommes pas anti-chrétiens mais juste contre les règles trop établies et infondées, contre les religions en somme. Le fait que les catholiques ait converti par la force les habitants du Nord alors qu’il avait déjà leurs croyances ancestrales est pour moi une aberration et un fait majeur qui ne peut être renié et contesté. Je ne suis pas client de cette société actuelle. Donc l’auditeur peut entendre le niveau fantasy ou le niveau contestataire, comme il le souhaite.

Comment avez-vous intégré la discographie de Finntroll suite à votre arrivée au sein du groupe ? Préférez vous naturellement les titres les plus récents auxquels vous avez contribué ?

J’ai toujours été un grand fan de Finntroll depuis le premier album, je connaissait tous les membres depuis le début et je n’arrêtais pas de dire, pour rire, que je voulais qu’ils me prennent à la place du chanteur. C’était une sorte de running gag entre nous. Je les ai suivi sur pas mal de dates pour m’occuper du son et, suite aux événements tragiques, mon arrivée à été naturelle. Du coup, en tant que fan, j’aime autant les vieux titres que les nouveaux. Le seul écueil est d’éviter de copier le précédent chanteur, ce serait lui manquer de respect.

En guise de dernière question, comment décririez-vous Finntroll à quelqu’un que vous rencontreriez et qui ne connaît pas votre musique, pour lui donner envie d’écouter vos chansons ?

Pas facile' mmm' Imaginez une clairière au milieu d’un bois. Imaginez trois groupes qui se rencontrent, en provenant de trois chemins différents. Du premier chemin arrive Darkthrone, de l’autre les vieux briscards du heavy metal et de la dernière arrive cette bonne vieille polka scandinave, un truc folklorique qui fait tout drôle. Ils font une fête monstrueuse, boivent comme des trous et se mélange pour donner Finntroll. C’est juste quelque chose de complètement étrange et puissant. Mais je ne suis pas très fort pour décrire notre musique, j’arrive mieux à la jouer !

Routa interview from Slaughterama Magazine, Issue 5

Slaughterama Magazine, issue 5
Author: Max Thrasher
Date: March 2005

Throughout the past five years the Finnish Band "Finntroll" have managed to create their own unique style and put their stamp on the world of heavy metal with such groundbreaking releases as “Jaktens Tid” and “Nattfodd”. Here’s our “15 Questions” segment with Mikael “Routa” Karlbom, the guitarist of the band.

1. WHAT IS THE LATEST NEWS FROM THE FINNTROLL CAMP? WHAT HAVE YOU BEEN UP TO LATELY?

Basically we've been concentrating on playing gigs. We did this X-mass metal festival tour at the end of last year, which was total fun, even though everybody was sick. And just two weeks back we were playing in Hamburg at Stalker Magazine's birthday parties, which turned out to be a drinking contest with the Anathema guys... Now we are getting ready for our spring tour with Naglfar and Amoral. So lots of gigs and travelling, but anyway, I like it so much that I won't complain.

2. FOR THOSE WHO NEVER HEARD FINNTROLL BEFORE, WHAT IS THE BAND ALL ABOUT?

The Finntroll is a fucking concept. Don't expect anything and expect everything. You can never know what we are up to next. We do music for ourselves and to have fun with. Finntroll mixes up Humppa-style or Polka with kind of black metal. We also use a lot of influences from different folk styles and try to catch the northern spirit into that. We've never taken this whole black metal thing too seriously. It's fucking hilarious how some people complain to us that "you guys are not underground" or "you guys are not true anymore,"
"too many people know your band" and stuff like that. I mean, we have never aimed to be a known band, but when the band has been around for almost ten years, playing gigs and releasing four albums, people are starting to notice it, you know? Bands can't stay underground forever, even if they wanted to. So I give a long middle finger to all those who take music and the whole metal scene too seriously.

3. LOOKING BACK AT LAST YEAR’S ALBUM “NATTFODD” AND THE “TROLLHAMMAREN” EP, IS THERE ANYTHING YOU WOULD LIKE TO CHANGE IN THOSE RECORDS?

As always afterwards, and I can only speak for myself, there's a few things I would change or do differently. First of all, we wanted to publish all the tracks on “Nattfödd,” but the label insisted that we do a single. None of us have ever liked the idea of singles anyway. There's no point in that; it feels like a fucking rip off. But on the other hand I understand the label’s side of it, so there's not much a band can do about it. Anyway, we decided to put more tracks on this "single" and release it as an EP. Second, there are some things in the final
mix I would change; just some levels and stuff like that. But basically we all are quite happy with the outcome anyhow.

4. HOW DID YOU COME TO JOIN FINNTROLL?

As most of the people who have heard about Finntroll know, our friend and bandmate Teemu (Raimoranta, aka Somnium) died about two years ago. Finntroll wanted to honour his memory and continue playing music, so I stepped in. Anyway, I've always been like a seventh member of the band and played few shows with Finntroll when they needed help. So it was logical that the other guys asked me to fill Teemu's place.

5. DID YOU FEEL ANY PRESSURE JOINING FINNTROLL AFTER THE TRAGIC DEATH OF SOMNIUM?

No. I didn't ever think about it. I just wanted to keep his music alive and kicking. And especially after his family wanted me to join Finntroll, there weren’t any questions about it anymore.

6. ARE YOU INVOLVED IN ANY OTHER PROJECTS BESIDES FINNTROLL?

At the moment I try not to get myself involved too much with other projects, as I don't have time for anything. But yeah, we have this "The Mist and the Morning Dew" first full length coming up soon. And a few smaller projects that have been around like zillion years or so.

7. CAN YOU RECALL THE CRAZIEST, MOST FUCKED UP THING THAT HAPPENED TO YOU ON TOUR?

Probably this Kodak-moment that happened on tour with Katatonia. I came upstairs and saw Trollhorn (keyboard player) mooning there with a candle between his butt-cheeks and someone from Katatonia was
lightning it up… It was really weird, especially when I think about the condition I was in myself. But there's
always some fucking crazy thing going on, so it's hard to choose.

8. AND SINCE WE’RE ON IT, WHAT WAS THE MOST RIDICULOUS THING ANOTHER MEMBER OF THE BAND HAS DONE IN YOUR PRESENCE?

Above. And as I said… there's so many of those. We're a bunch of clowns on tour anyway…

9. WHAT IS ONE FINNTROLL SONG THAT EVERYONE NEEDS TO HEAR?

“Svartberg”.

10. WHAT IS THE BEST SETTING TO LISTEN TO A FINNTROLL ALBUM IN? (EG, A PARTY, A FOREST, ETC.)

Maybe a mild drunken state of mind. Otherwise it doesn't matter where the hell you are… heh.

11. WHEN WAS THE LAST TIME YOU WENT INTO THE WOODS AND ACTED LIKE A TROLL?

Oh, come on Max… Hehehe.

12. WHAT IS ONE DRINK THAT NO MEMBER OF FINNTROLL WILL EVER REFUSE?

Anything alcohol related. And this is getting really girly, but when you're on tour and getting sick and tired with beer and vodka, then the White Russian has been a real success… heh.

13. WHAT’S THE FIRST THING THAT COMES INTO YOUR HEAD WHEN YOU HEAR ABOUT NEW ZEALAND? EVER WANTED TO VISIT?

Ka ma te koe i te kai hikareti. I’d fucking love to visit someday; marvellous country! So make sure we have gig there someday, ok?

14. OKAY. SO WHAT ARE THE PLANS FOR THE FUTURE? WHEN CAN WE EXPECT THE NEXT ALBUM?

Gigs, studio, release the new material. There is no dates set and this is really not any official information, but somewhere around first quarter of the next year maybe.

15. YOUR LAST SECOND MESSAGE TO THE NEW ZEALAND FANS OF FINNTROLL?

Rot 'n' Troll, dudes and dudettes. Hopefully we'll see you guys someday down there!

Wilska interview from Interregnum

Date: August 2nd 2005

FINNTROLL

INTERREGNUM im Gespräch mit Wilska (voc)


Im Gegensatz zur lustig ausgelassenen Musik von FINNTROLL zwischen Black Metal und Humppa-Polka, hat die Geschichte der Band sehr tragische Momente. Sänger Kattla verlor wegen eines Tumors an den Stimmbändern seine Fähigkeit zu singen und Gitarrist Somnium verstarb 2003. Damit sind die geistigen Väter FINNTROLLs nicht mehr in der Band. Trotzdem ist die Gruppe erfolgreicher denn je. Kein Wunder, wird die von Kattla und Somnium erfundene Musizierweise doch konsequent weitergeführt. 

 Wie gehen Humppa und menschliche Tragödien zusammen? Tanzt man sich den Kummer weg? 

 Ja, die Band hatte schon seit ihrer Gründung eine Pechsträne. Zuerst, nachdem sich die  Stimmprobleme Kattlas abgezeichnet hatten, dachten wir schon, daß es eine ziemliche Tragödie sei. Ich war jahrelang der Soundmann für die Band. Ich habe auch einige Gesangsparts für ihre früheren Alben eingesungen. Als das nun passierte, war ich kurz davor zu fragen, ob ich nicht der Band beitreten könne. Dann jedoch fragte mich Kattla zuerst, ob ich nicht einsteigen möchte. Die Sache mit unserem Gitarristen war natürlich viel übler. Für einen kurzen Moment dachten wir darüber nach, die Brocken hinzuschmeißen. Nach reiflichen Überlegungen kamen wir aber an den Punkt, an dem wir uns sagten, daß Somnium so viel Energie mit in die Band brachte. Dieses Kapitel für immer zu schließen, wäre eine Beleidigung des Andenkens an Somnium gewesen. Wir wurden uns dessen bewußt, welche Zeiten wir zusammen durchgemacht haben. Die Band auf Grund des tragischen Todes eines Mitgliedes wegen aufzulösen, konnte nicht der richtige Weg sein.
 
 Die Legende besagt, daß Kattla und Somnium in einer Bierlaune die FINNTROLL-Musik erfanden. Wieviel von ihnen steckt noch in den heutigen Songs der Band? 

 Oh ja, die ursprüngliche Idee zu FINNTROLL entstand, als die beiden ziemlich besoffen im Proberaum abhingen. Auch heute ist es kein Geheimnis, daß wir an einem guten Tag den ein oder anderen Drink nicht verschmähen. Die Sache bei FINNTROLL war schon immer so, daß wir zwar die Platten nicht im Vollrausch aufnehmen, wir dennoch den Blues brauchen, das Party-Feeling mögen. Nochmal, es ist kein Geheimnis, daß, wenn wir auf Tour sind, wir stets feiern und hin und wieder mal ordentlich durchdrehen. Touren, vor Leuten live spielen, das ist es, was FINNTROLL eigentlich ausmacht. Wir gehören nicht zu der Art von Musikern, welche sich stets im muffigen Bus verkriechen und sich fragen, warum sie eigentlich hier sind. Wir gehen raus und haben zwei Wochen am Stück Party.

 In Deutschland herrscht das Klischee vor, daß die Finnen saufen bis zum Umfallen. Wir selbst zumindest haben bei Festivals die Finnen immer im Vollrausch erlebt. Stimmt dieses Klischee? Wenn ja, wie kommt es, daß ausgerechnet die Finnen soviel saufen?

 Im weitesten Sinne ist das wahr. Wir haben diesen Ruf. Ja wir gehen raus und haben Spaß. Unsere Crew, unser Tourmanager und unsere Busfahrer sagen uns immer, daß wir viel extremer sind als andere. Wir saufen und saufen, und wir hören nicht auf. Wir saufen einfach weiter. So sind wir eben. Ich schiebe das auf die langen finnischen Winter. Da gibt es nichts anderes zu tun. Dieses Land ist eben rau. 

 Finnland war Deutschlands Verbündeter im Zweiten Weltkrieg. Die Währung nannte sich wie bei uns Mark, und finnische Bands bringen in Deutschland deutschsprachige Platten raus. Gibt es seitens der Finnen eine stärkere Beziehung zu den Deutschen als zu anderen Völkern?

 Ja, wir teilen eine Menge Geschichte mit den Deutschen, aber wenn ich mich an die Touren durch Europa erinnere, sehe ich keine großen Unterschiede. Natürlich gibt es lokale Unterschiede und auch einige verrückte Nuancen, aber grundlegend ist es überall dasselbe.
Aber selbstverständlich genießen wir Touren durch Deutschland. Wir waren hier schon oft. Wir haben hier viele Fans, die uns schon seit Jahren unterstützen. Wir kommen gerne hierher, dann und wann. 

 Dieses Humppa-Zeug klingt streckenweise wie russische Folklore. Gibt es da Einflüsse?

 Ja natürlich. Du findest diese finnische Mentalität, gepaart mit den slawischen, melancholischen Melodien unterschwellig in unserer Musik. Auf eine gewisse Art steckt das in uns. Die Russen waren schon immer unter uns. Sie sind der große, böse Nachbar.

Der Name der Band und auch das Cover des neuen Albums lassen auf Geschichten aus einem heimatlichen Sagenschatz schließen. Wovon erzählt ihr in euren Texten?

 Was ich über das Album sagen kann ist, daß wir versuchten eine Platte zu machen, die aufzeigt, woher wir kommen aber auch neue Einflüsse mit einbringt. Wir begannen mit neuen Sachen zu experimentieren. Wir hatten schon immer die Folk-Einflüsse. Die Rhythmik der Polka/Humppa Musik. Diesmal versuchten wir diese Anteile zu erhöhen und stärker in unsere Musik einfließen zu lassen. Einmal mehr haben wir versucht, die Texte wie gehabt zu gestalten. Die Themen waren schon immer dieselben. Die Metaphorik, die Trolle, die Waldleute. Du kannst unsere Texte als folkloristische Sagas ansehen. Wir sehen sie als Metaphorik, die wir mit unserer Musik vereinen wollen. Du kannst unsere Band aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Es hängt vom Hörer ab. 

 Ist der Folk in Eurer Musik der reine Spaß oder ist damit unter Umständen auch nationale Identität verbundenen?

 Ja, in unserer Band hört jeder schon seit geraumer Zeit gern die Musik verschiedener Folk-Stars. Wir nehmen natürlich auch Einflüsse von anderen Kulturen auf, aber die Sache mit dem Folk-Melodien ist etwas, das wir schon mit der Muttermilch aufgenommen haben. Es klingt stets durch, daß wir mit diesen Melodien aufgewachsen und fest mit ihnen verwurzelt sind. Also benutzen wir sie. Die Folkmelodien dienen nicht ausschließlich dem Spaß. Sie sind einfach da. Sie sind ein großer Teil der Band und von dem was wir ausdrücken möchten. 

 In Finnland gibt es mittlerweile eine richtige Szene der Folk/Black/Pagan-Bands. Ensiferum, Moonsorrow, Turisaz oder eben FINNTROLL. Ist das ein Phänomen oder folgerichtig, da die Jugend nach dieser Art von Musik giert? 

 Es stimmt, es kommen im Moment sehr viele Folk-angehauchte Bands aus Finnland. Natürlich gefällt es mir, sagen zu können, daß FINNTROLL ihr Scherflein zur Entstehung dieser Szene beigetragen haben. Ich denke, daß es für die finnische Metal-Szene sehr gesund ist, daß viele Bands kommen, die ihre eigene Identität besitzen. Ich kann nicht sagen, daß FINNTROLL und Ensiferum gleich klingen. FINNTROLL und Moonsorrow - ja, denn da gibt es Gemeinsamkeiten. Der Typ, der die Songs schreibt, spielt in beiden Bands. Aber Moonsorrow haben ihren eigenen Anspruch. Sie sind mehr auf die slawischen, melancholischen Einflüsse ausgerichtet. Sie sind mehr der Mixtur aus russischen und finnischen Sounds mit progressiveren Ansprüchen als wir verhaftet. Ich finde es sehr gesund, daß wir Bands haben, die zwar alle auf derselben Hochzeit tanzen und dennoch ihr eigenes, spezielles Publikum haben. Untereinander sind wir alle befreundet.

 Wenn man Musik vom Schlage „Nattföd“ macht, klingt man nicht nur extrem europäisch, sondern auch kompromißlos. Was haltet ihr von der kulturellen Übermacht der USA in Europa?

 Wir möchten das unsere Songs dieses slawisch/nordische Feeling verbreiten. Ich sehe keinen Sinn darin, den Sound irgendeiner amerikanischen Band zu übernehmen und zu reproduzieren. Wir haben genug von diesen Kopie-Bands. Die amerikanische Kultur ist heutzutage weltumfassend. Es gibt einiges in dieser Kultur, was auch mir gefällt. Wenn aber eine Kultur die der restlichen Welt unterwandert, ist das gefährlich. Wenn die Leute mit dieser Plastikkultur übersättigt werden, vergessen sie darüber ihre eigene nationale Identität und woher sie eigentlich kommen. Ich sehe in der amerikanischen Kultur einiges gutes aber hauptsächlich nur schlechtes. Man könnte es scherzhaft überspitzen und ein anderes Gleichnis ziehen: Würde es irgendeinen Sinn machen, die japanische Kultur nach Deutschland zu bringen? Stell dir vor, nächsten Monat tragen hier alle Kimonos und leben in Papierhäusern. Wo ist da der Sinn? Genauso ist es mit der amerikanischen Kultur. Ich mag die Kultur, ich habe eine Menge Freunde da drüben. Es ist schon verrückt. Man kann nichts dagegen machen. Die Mainstream-Kultur ist, was sie ist. Wir steuern unseren kleinen Teil dazu bei, das beizubehalten, was uns ausmacht und wie wir unser Leben leben. Ich versuche ein Stück von dem zu bewahren, was meine Regeln sind und wo ich herkomme.

Live ist das FINNTROLL-Material sehr aufreizend. Wie wäre es allerdings mal mit einer typischen Volksmusikkapelle auf Tour zu gehen, welche die Folk-Parts übernimmt?

Das wäre interessant. Wir haben schon einige Pläne mit ein paar Folkmusikern was aufzunehmen. Aber eine Folkband mit auf Tour zu bringen, wäre zu teuer und ein Haufen Arbeit. In so einer Tour steckt jetzt schon sehr viel Arbeit. Zum momentanen Zeitpunkt, da wir diesen Aufwand noch eher schlecht als recht bezahlt bekommen und keine allzu große Plattenfirma hinter uns haben, die eine Folkband anheuern könnte, ist es uns unmöglich. Natürlich haben wir Pläne, vielleicht in Zukunft.

Auch wenn diese Musik sehr lustig klingt, gibt es traurige Momente in der FINNTROLL-Welt?

Ja natürlich, wir wollten etwas von der Party-Atmosphäre in unserer Musik haben. Die Black-Metal-Kultur ist nicht so mein Ding. Es ist mir zu ernst. Man muß nicht ständig grimmig und „necro“ drauf sein. Das ist nichts für mich. Natürlich hatten wir auf dem letzten Album mehr ernsthafte Klänge. Die ganze Idee hinter der Band ist letztendlich sehr ernst. Wir sind mit Ernst und Leidenschaft dabei, was Themen anbelangt wie etwa unsere Ansichten über Religion, die Dummheit der Menschen, welche sich durch die moderne Kultur von der Natur abgewandt haben. Auf lange Sicht kann das nicht gut gehen. Was das anbelangt, sind wir schon sehr ernsthaft. Diese ernsten Gedanken, dafür steht unsere Band. Für den ideologischen Gedanken. In musikalischer Hinsicht liebe ich den Mix aus fröhlichen Folkparts und brutalem, mehr ernsthaftem Stoff. So ist das Leben, denke ich. Du kannst Dein Leben nicht damit verbringen, die ganze Zeit eine Fresse zu ziehen oder nur fröhlich zu sein. Wir wollen mit der Band unserer selbst Ausdruck verleihen. Das Leben hat Hochs und Tiefs. So auch wir und unsere Musik.

24 Sept 2013

Wilska interview from Deadfall E-Zine

Date: August 15th 2005
Author: Fenriz


Im Rahmen des Wacken Open Airs 2005 hatten Niethan, Fenris und FallenUnicorn die Möglichkeit mit Wilska, seines Zeichens Sänger der Humppa/Folk Metal Band Finntroll, über Wacken, Zukunftspläne und natürlich übers Trinken zu sprechen. 



Freust du dich schon auf euren Auftritt in ein paar Stunden?

Oh ja, also, deshalb sind wir doch hier und es ist doch das was unsere Band ausmacht. Die Band existiert nur um live zu spielen. Ich versuche nur grade diesen Kater loszuwerden um dann da raus zu gehen um das zu tun, was wir am besten können.

Hast du heute schon wieder mit dem Saufen angefangen?

Ich fing schon in dem Moment an zu trinken, in dem ich meine Augen öffnete, obwohl wir gestern bereits etwas zu viel hatten. Das letzte woran ich mich erinnere ist, dass ich mir Samael schon sturzbetrunken vom Publikum aus anschaute – und du hast es hier nicht mit Profis zu tun, deshalb habe ich auch noch eine Flasche unter mein Kopfkissen in unseren Bus geschmuggelt.

Wie hat dir Samael gefallen, fandest du sie OK?

Ja, sie waren OK. Ich habe das alte Samaelzeug schon immer mehr gemocht. Die neuen Sachen sind ehr gute Partymusik, aber sie haben eine höllisch gute Liveshow.

Wie war gestern das Publikum bei Samael und was erwartest du für euren Auftritt?

Ich vertraue da unseren treuen Fans, dass sie ihre Ärsche hochkriegen und einfach bei der Party mitmachen. Ich meine, allein schon in Wacken zu spielen, dem legendärsten Festival Europas, ist ein großartiges Gefühl und deshalb denke ich, dass es einfach gut werden wird.

Wie oft warst du schon in Wacken?

Das ist, wenn ich ehrlich bin, mein erstes Mal, aber Finntroll haben hier schon 2001 oder 2002 in der alten Besetzung gespielt.

Und als Gast?

Nein, noch nie. Die anderen Jungs waren schon hier in den letzten Sommern, aber für mich ist es das erste Mal.

Ihr habt auf dem Dong Open Air gespielt. Was macht den Unterschied aus zum W:O:A?

Der Unterschied ist ..vielleicht 60.000 Menschen? Aber genau kann ich es nicht sagen.. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht auf dem Dong Open Air zu spielen, es war so ein nettes Festival. Als ich noch jünger war haben wir mit ein paar Freunden unser eigenes, kleines Eintagesfestival in unserer Heimatstadt auf die Beine gestellt und das Dong Open Air war halt wie mit diesen paar Freunden. Eines Morgens bin ich aufgewacht: „Hey Jungs, wir brauchen unser eigenes Festival, lasst es uns anpacken“. Deshalb wusste ich das sehr zu schätzen und mochte es sehr - die Atmosphäre auf dem Festival war großartig. Wir hätten besser sein können, wir verbrachten dort einfach den ganzen Tag und wurden unfreiwillig ganz schön betrunken.

Vor ein paar Wochen konnten wir lesen, dass ihr mit Horgh von Hypocrisy gefeiert habt und er anschließend ins Krankenahus musste. Was ist passiert?

Ja, da haben die deutschen Notfallteams vielleicht etwas überreagiert. Wir waren auf dem Earthshaker Festival und haben am Donnerstag gespielt, vor unseren Freunden von Hypocrisy. Dimmu Borgir spielten dann aber erst am Samstag, so dass der Freitag in Großen und Ganzen frei war. Wie gewöhnlich veranstalteten wir unsere finnish- norwegisch-schwedischen Saufmeisterschaften und Horgh ist eigentlich nur weggetreten, aber die Erste-Hilfe-Mannschaften haben etwas heftig reagiert, weil sie dachten, dass er eine Überdosis Drogen genommen hatte und haben ihn mit Adrenalin und dem ganzen Zeug vollgepumpt. (lacht) Das ist es, was man bekommt, wenn man mit uns trinkt!

Welche Drinks oder Biere bevorzugst du?

Also, mein liebster Drink aller Zeiten ist Alkohol und wird nur geschlagen von meinem wirklichen Favoriten Gratis-Alkohol. Für gewöhnlich ist das Bier und Vodka. Wir haben dieses Nationalgetränk unserer Band namens „Fiskarens Fiende”. Du nimmst einfach einen Liter Vodka und schüttest eine Tüte „Fisherman’s Friend“ hinein und lässt diese sich auflösen. Das ergibt dieses ‚braune Wasser’, welches wirklich ... tückisch ist.

Die Frage, an dessen Antwort wohl die meisten interessiert sein dürften ist: Wann wird es ein neues Album geben?

Wir planen das Album vor dem nächsten Sommer raus zu bringen, vermutlich im späten Frühling. Wir spielen jetzt diese paar Festivals, fahren dann nach Hause und schreiben noch ein paar neue Songs und konzentrieren uns dann auf die Vorproduktion. Im Januar gehen wir dann auf eine U.S.-Tour mit Sodom und werden dann vermutlich direkt im Anschluss ins Studio gehen.

Und wie wird es klingen? Habt ihr da schon irgendwelche Pläne?

Auf den Demos die ich bis jetzt gehört habe, probieren wir uns etwas aus als Teile neuer Songs. Wir versuchen wieder die Grenzen etwas zu erweitern. Es gibt etliche Sachen, die ich an dem neuen Material mag. Es schleicht sich auf der einen Seite beispielsweise ein schwedischer old- school Death Metal-Vibe ein, auf der anderen Seite experimentieren wir mit einigen neuen ethnischen Einflüssen. Es gibt ein paar Melodien und Rhythmen aus dem Mittleren Osten die wir ausprobieren. Ich weiß noch nicht, das Album wird auf jeden Fall Finntroll werden, aber lasst uns abwarten, was wir alles in Spektrum werfen können beim nächsten Mal.

Du hast gerade den Mittleren Osten erwähnt. Wie sind die Resonanzen auf Finntroll aus Asien oder den USA? Wie viele Fans habt ihr dort?

Das einzige, was ich mitbekommen habe ist, dass ein erwähnenswerter Teil der Fanpost, die uns erreicht, auch aus Kanada und den Vereinigten Staaten kommt. Natürlich ist Europa unser Standbein, doch bekommen wir mehr und mehr Zuspruch besonders aus Kanada. Bisher habe ich nur gehört, dass unser letztes Album in die Japanischen Import Charts, in die Metal Charts, eingestiegen sein soll - sogar auf Platz 5. Die einzige Fanmail, die ich aus dem Mittleren Osten bekommen habe, war von einem amerikanischen Army Sergeant, der uns e-mailte: „Ich liebe euer Album wirklich und wir haben die Trollhammaren EP in unserem Panzer donnern lassen, als wir in Bagdad eingefallen sind.“, was für einen alten Punk wie mich irgendwie war, wie „Oh—kay?! Was auch immer Kumpel...schön zu hören, aber schert euch zur Hölle da raus!“

Hast du ihm geantwortet oder ihn einfach ignoriert?

„Ich weiß, es ist Krieg in Bagdad und ich habe dafür Verständnis und für alles was euch sonst so den Kick gibt.. und obwohl du uns magst usw., aber ‚Die for oil, sucker!’”

Plant ihr eine Tour nach dem Album?


Also, eigentlich ist sie ja vor dem Album. Wir beginnen unsere U.S. -Kanada Tour am 6. Januar in Springfield und werden dort Sodom supporten, was vor allem für mich einen Traum wahr werden lässt. Ich bin ein riesiger Fan des alten deutschen Thrash Metals seitdem ich 13 war und mit Sodom auf Tour zu gehen ist einfach nur: „Oh Mann!“ Wir haben jetzt 7 bestätigte Termine und es werden noch einige folgen, so dass es wohl ein ganzer Monat werden wird.

Wirst du dir auch Onkel Tom heute Abend anschauen?

Ahh..sicher! Ich bin bestens für heute Abend vorbereitet. Wenn wir mit unserer Show fertig sind, werde ich wieder ziemlich betrunken sein und einen Moshpit bei Accept beginnen und werde mir dann vollkommen besoffen Onkel Tom anschauen.

Welche anderen Band hast du dir angesehen?

Naja.. auf diesem Festival habe ich alle Bands verpasst, die ich wirklich sehen wollte. Ich meine, wir sind erst am Freitag angekommen, darum habe ich Candlemass versäumt. Gestern habe ich mir nur Bloodbath und Metal Church für einen kurzen Moment angeschaut und heute habe ich die Interviews und das ganze Zeug, darum habe ich schon wieder Dissection und Count Raven verpasst. Also warte ich nun auf Accept und Onkel Tom.

Das tut uns Leid. Neben den Bands, die du erwähnt hast, spielen auch eine Menge Folk Metal Bands hier in Wacken (Ensiferum, Turisas, Equilibrium). Was denkst du über die letzten Entwicklungen der ganzen Folk Metal Bewegung und warum dieses Genre in den letzten Jahren so erfolgreich geworden ist? Bist du der Ansicht, dass sie euch ähnlich sind?

Also, jeder feiert dazu gerne! Ich meine, Ich schätze Ensiferum sehr, sie sind fabelhaft und für uns eigentlich wie enge Verwandte. Turisas sind eine großartige Liveband. Ich habe bei ihnen sehr viel Spaß gehabt. Und natürlich gibt es da noch andere Bands dieses Genres, wie Thyrfing aus Schweden, oder Lumsk aus Norwegen, welches die beste Band ist, die Norwegen seit vielen Jahren hervorgebracht hat. Ich bin einfach nur überwältigt, von dem Album, das sie gemacht haben. Wie in jedem Genre gibt es Bands, die ihren eigenen Weg finden und andere die in ihren Fußstapfen wachsen. Ich weiß es zu würdigen, dass es Bands gibt, die sich gerade ein großes Genre teilen. Du weißt immer wenn du uns, Ensiferum, Turisas usw. hörst, dass es genau diese Band ist, die ihre eigene Identität besitzt.

Und seht ihr euch als eine Art Väter der Szene?

Keinesfalls. Die Urväter der ganzen Folk Metal Szene waren schon Skyclad vor uns. Ich will das nicht ausdehnen – wir machen unser eigenes Ding und das ist es, was uns wichtig ist. Jeder kann machen was er will, nur wir sind halt etwas älter.

Das, was Finntroll so einzigartig macht, ist der Einfluss von „Humppa“. Gibt es eigentlich dafür eine genaue Definition?

(denkt) Ich habe keine Ahnung. Wir wuchsen in Finnland mit dieser Musik auf, es ist das, was die älteren Leute hören. Rein vom musikalischen Standpunkt betrachtet, ist das Humppaelement in unseren Songs nicht so groß, es ist lediglich der Rhythmus des Schlagzeugs und des Bass, welches die Musik vorantreibt. Der eigentlich Grund dafür, warum wir es benutzen und es mit Black Metal kombieren ist, dass es der Musik einen gewissen Groove verleiht.

Welches ist dein persönlicher Favorit unter den Finntroll Alben?

(denkt) Da muss ich wohl sagen „Midnattens Widunder“, weil es das erste Mal war, dass ich von Finntroll hörte. Ich kannte die Jungs schon seit Ewigkeiten und bevor ich dort Sänger wurde, arbeitete ich als Soundtechniker für Finntroll bei ihren Auftritten. Und ich habe immer noch einen Platz in meinem Herzen für „Midnattens Widunder“, weil ich zuvor nicht eine Note der Band und von den Jungs, die kannte, gehört habe - die Musik sollte nur angeblich anders sein. Dann kamen sie in meine Heimatstadt um ihr Album aufzunehmen, ich kam rein und hörte es mir an und dachte: „What the fuck is going on with these guys?!“ Und es gibt immer noch Material auf diesem Album, das wir lieben live zu spielen. Natürlich liebe ich auch das neue Album und es ist ein Album hinter dem ich zu hundert Prozent stehen kann, aber das erste hat schon etwas Besonderes.

Solltest du Finntroll in genau drei Worten beschreiben, welche wären das?

Shit, Crap, Bullshit (allgemeines Gelächter) .. Drunkenass-Finnish- Metal!

In euren Texten singst du über Trolle und all solch „märchenhaftes“ Zeug. Erfindet ihr diese selbst oder basieren sie auf existierenden Geschichten?


Nein, wir erfinden sie selbst. Also, die Einflüsse kommen schon aus Legenden, wie z.B. aus finnischen Märchen oder ähnlichem, aber wir schreiben immer eigene. Für gewöhnlich versuche ich, wenn ich Texte schreibe, die Welt die unser alter Sänger Katla geschaffen hat weiter zu entwickeln. Wir sind da nicht sehr eingeschränkt, wir verwenden Einflüsse aus alten skandinavischen Mythen, den Legenden, den Märchen, ein wenig Ron Howard, Conan und all das Zeug und ein wenig der wahren, alten Mythologie. Wir nehmen die ganzen Einflüsse und versuchen sie zu kombinieren zu dieser, unseren Welt.

Wenn du Texte schreibst stellst du dir also vor, dass man zu Trollen gut Trinken und Party machen kann?

(lacht) Diese Trollsache und die Mythologien sind nur eine Ebene. Wir versuchen aber auch solche Sachen hinein zu bringen, die uns wichtig sind. Es herrscht immer eine untere Strömung der Dinge, die wir über die Welt, über Religionen oder ähnliches sagen wollen. Ich glaube diese ganze Trollgeschichte ist eine recht gute Metapher für das, was wir ideologisch fühlen. In der skandinavischen Mythologie waren die Trolle immer die Außenseiter, diejenigen die in den Wäldern und Höhlen zu Hause sind. Lass es mich so ausdrücken, ich bin kein großer Freund der modernen Welt, weil wir, die Menschheit, die Verbindung zur Natur und zu der Welt, die uns umgibt verloren haben und wir uns verwandelt haben in diese ausbeutende, achtlose Bestie, dem gefährlichsten Raubtier in der ganzen Welt. Das ist ein Teil der modernen Welt, den ich ablehnen würde, weil ich auf dem Land groß geworden bin. Seitdem ich Kind war habe ich gejagt, gefischt und in der Natur gelebt. Wir leben zwar jetzt in Helsinki, doch ich bin immer noch ein ‚Redneck’ im Herzen.

Für uns ist es ja recht schwierig, das alles zu verstehen, weil eure Texte ja in schwedisch verfasst sind. Habt ihr schon mal darüber nachgedacht in Englisch oder einer anderen Sprache zu singen?

Nein, denn die schwedischen Texte sind ein sehr großer Bestandteil unserer Band, sowohl vom Klang, als auch vom ganzen Konzept her. Als ich der Sänger wurde und dann auch noch unser Freund dahin schied, was für die Band sehr hart war, bekamen wir Vorschläge unseres Plattenlabels wie: „Wolltet ihr eure Texte in eine andere Sprache ändern, lass uns sagen in Englisch, könnten wir ein größeres Publikum erreichen“. Wir hätten einfach unterschreiben können, aber eigentlich haben wir ihnen nur gesagt sich zu verpissen. Die ganze Phonetik der schwedischen Sprache ist so ein großer Teil von uns und wir werden daran nichts ändern. Alles andere würde die ganze Band verändern und diese wäre dann einfach nicht mehr Finntroll. Es gibt Leute, also Freunde von uns, die eine Internetseite zu Verfügung stellen, auf der sie unsere Texte ins Deutsche und ins Englische übersetzt haben. Also, wer die Texte sucht, wird sie dort finden.

In der letzten Zeit sind viele finnische Bands wie Children of Bodom oder Nightwish sehr erfolgrech geworden. Was denkst du darüber?

Was kann ich dazu schon sagen? Wir haben viele Bands und jeder kennt sie. Children of Bodom schätze ich sehr, weil sie technisch und musikalisch in einer ganz eigenen Liga spielen und außerdem sind sie nette Jungs. Und Nighwish.. das ist eine ganz schön unfaire Frage, denn ich bin mit Nighwish und ihrer Crew viele Jahre lang getourt und diese Typen sind einfach meine zweite Familie und die besten Freunde, die ich jemals hatte. An Nightwish schätze ich wirklich, dass sie ihr eigenes Konzept und ihre eigene Musik genommen, und sie in etwas wirklich Riesiges verwandelt haben. Das letztjährige Album ist das meist verkaufte Album in ganz Europa und sie haben damit Madonna und Britney Spears geschlagen. Nighwish haben ihren eigenen Sound und machen ihr eigenes Ding. Toumas hat sein eigenes musikalisches Ideal und ist damit fähig seine Musik auf das Level zu bringen, auf dem sie heute ist.

Während wir oft nur von neuen True Metal Bands aus Deutschland lesen, gibt es immer etwas neues aus Finnland. Warum denkst du, sind die Finnen so kreativ?

Das weiß ich auch nicht genau. Ich nehme an, es liegt an dem finnischen Geist, dass man nicht einfach den leichtesten Weg wählt und die einhundert millionste Kopie von Helloween oder was auch immer macht. Die finnische Metal Szene ist nicht so groß. Das ganze Land ist wie eine Familie. Ich denke, die Sache mit dem finnischen Geist ist die, dass du versuchst deinen eigenen Sound zu finden und deine eigene Art Dinge zu tun. Natürlich hat Finnland auch Bands, die andere Bands kopieren, aber das was ich daran mag ist, dass diejenigen ihren eigenen Zugang dazu finden. Das hat etwas mit der nationalen Mentalität zu tun, einfach stur zu sein. Was auch immer du einem Finnen vorschlägst, die erste Antwort wird sein: „Nein. Das werde ich nicht tun. Dahin werde ich nicht gehen. Fuck you. Ich mache mein eigenes Ding.“

War das auch der Grund “Visor om Slutet” zu machen?

Das war eigentlich nur eine Idee, die schon lange in unseren Köpfen umherschwebte und etwas, das wir einfach tun mussten, um uns zu beweisen, dass wir so etwas auch können. Im Grunde war es auch die beste Studioerfahrung meines Lebens. Wenn wir normalerweise Musik schreiben, machen Trollhorn und Tundra ihre eigenen Demos in ihren eigenen Studios mit relativ fertigen Arrangements. Und das war einfach nur ein Raum in der Mitte des Nirgendwo. Wir saßen dort 24 Stunden für eineinhalb Wochen und warfen uns Ideen zu, arrangierten diese, machten das Ganze fertig .. und tranken...und gingen in die Sauna und rollten uns im Schnee. Das wars. Das war etwas, das wir tun mussten und gleichzeitig der Wendepunkt für die Band, denn die Erfahrung, dort für über eine Woche zu bleiben und unsere Ideen auszutauschen, hat uns als Band, denke ich, mehr als alles andere zusammen gebracht.

Also fühlst du dich jetzt als Teil der Band oder bist du immer noch nur „der neue Sänger“?


Ich werde immer der neue Sänger sein. Egal ob wir nach diesem noch zehn Alben machen, werde ich immer der Neue sein, aber ich selbst sehe es nicht so. Ich kenne die Jungs schon ewig und bevor ich Sänger wurde, war ich mit ihnen als Techniker auf Tour. Ich war schon immer Teil der Familie, so dass der Schritt vom Mischpult auf die Bühne für mich nicht so groß war. Aber natürlich hat Katla die Band und unsere ganze Welt erschaffen. Andere Leute und ich schätzen ihn, weil er seinen ganz persönlichen Stil bezüglich der Vocals hat und er ist ein sehr guter Freund von mir. Es wurde noch nicht so oft gesagt, aber während der ersten beiden Alben war Finntroll etwas mehr ein Projekt als eine Band. Nachdem ich dazu kam, sind wir eine Menge getourt, mehr als jemals zuvor, und das hat uns sehr zusammen gebracht. Wir haben uns den ganzen Sommer lang darüber ausgetauscht, denn jetzt fühlen wir wie eine richtige Band und es existiert diese wirklich enge Verbindung zwischen uns sechs Jungs.

Welche Projekte habt ihr ansonsten neben Finntroll?

Selbstverständlich machen wir alle eine Menge Musik. Trollhorn hat natürlich Moonsorrow, Tundra und Beast Dominator spielen in „A Shape of Despair“, ich bin in dieser Band namens “Sethian”, die wir mit ein paar Jungs von Nighwish haben und Skyrmer, unser Gitarrist, spielt in dieser Stoner Rock Band namens „The Seventh Planet“. Im Großen und Ganzen waren wir immer Musiker. Natürlich liegt unser Hauptaugenmerk auf dieser Band und wir geben einhundert Prozent dafür, aber sich nur auf eine Band zu konzentrieren, schränkt dich selbst ein, verschiedene Sachen zu machen, erweitert deinen Verstand und dein Spektrum als Musiker.

Würdest du heute keine Musik machen, was würdest du tun?


Ich hätte vermutlich meinen Abschluss von der Universität. Ich weiß nicht, ich würde wahrscheinlich als Lehrer Englisch und Schwedisch auf dem Land unterrichten... oder einfach noch in meiner alten Heimatstadt sitzen und ein totaler Redneck sein.

Was hältst du von dem ganzen Internet-Tauschbörsen-Netzwerk?

Zu aller erst, dein Album einen Monat vor der Veröffentlichung im Internet zu finden ist natürlich scheiße. Jedoch haben mich diese ganzen Musiktausch-Communitys auf eine Menge neue Bands gebracht. Ich persönlich lade mir Musik runter, um neue Musik und neue Bands zu finden. Das, um sein Leben zu bereichern, ist großartig, aber als Verbrechen ist es einfach scheiße. Du musst dir ins Gedächtnis rufen, dass wenn du dir Musik aus dem Internet runterlädst, du unsere Möglichkeiten Musik zu machen einschränkst, denn wir tun dies ja auch um etwas daran zu verdienen, damit wir weiter machen können und auch weiterhin genug zu essen haben. Ich meine, du würdest ja auch kein Auto stehlen, also warum solltest du das mit Musik tun? Das Leben ist nicht nur Schwarz-Weiß, es gibt immer gute und schlechte Seiten...

Welche CDs drehen sich im Moment in deinem Spieler?

Die CDs, die ich in der letzten Zeit oft höre sind z.B. das neue "System of a Down" Album „Mesmerize“, welches wirklich atemberaubend ist, die Collectors Box von Johnny Cashs „American Recordings“, dann gibt es da diese Folk Rock Band aus Norwegen namens ??? (A.d.R.: Das war leider nicht zu verstehen), welche die beste Neo-Folk Rock Band ist, die ich seit Jahren gehört habe. Wenn wir im Bus sitzen und die Party gerade richtig abgeht, scherzen wir immer: „Ich wünschte unser die-hard Fan Klaus aus München wäre jetzt gerade hier“, denn er wäre so enttäuscht, weil wir dort für gewöhnlich eine Menge 70er Funk und Disco Zeug hören.



Hast du noch irgendwelche letzten Worte, Morddrohungen oder sonst etwas?

(lacht) „Say what you want to say to your german fans!” – Ich meine, was auch immer? Kriegt eure Ärsche hoch und kommt zu unseren Shows, dann werdet ihr schon sehen, wie wir sind. Wir haben eine wirklich enge Fanbase in Deutschland und diese Leute folgen uns zu allen unseren Gigs und sind sogar heute hier. Ich habe gar keine Worte um meine Wertschätzung für diese Hingabe zu beschreiben. Wenn jemand oder eine Gruppe von Leuten es so sehr schätzt, was wir tun, um zu allen unseren Auftritten zu kommen und für uns da zu sein seit so vielen Jahren, ist das so herzlich gefühlt und gibt mir persönlich die Energie und die Kraft um das zu tun, was wir tun. Einfach ein großes Danke dafür, dass ihr da wart!

Vreth and Skrymer interview from KomodoRock



Date: November 11th 2007
Author: Dave Gill


Komodo Rock Talks With Finntroll @ Hard Rock Hell



In their native Finland, the band have amassed a huge following with their epic dark metal tales of myth and legend. Their most recent album, 'From The Depths Of the Earth' was released in March this year. Vreth took over on vocals from long term singer Katla in 2006.

Dave - So how did tonight's show go?

Vreth - We had a great time on stage. There was a great response.

D - What was the reaction like to your most recent material? You've shifted your lyrical content in recent times, becoming a lot more serious and exploring more in depth subject matter such as religious and spiritual themes.

V - The new lyrics are a lot more sophisticated.

Skrymer - The new lyrics are more darker. Our new record 'From The Depths Of the Earth' was a concept album. There is a story that runs throughout it. There is a saga that runs throughout it that is more like a soul search. There is a shamanic quality to it. A baptism by fire. It is like it's own mythology. It can act as a metaphor for life.

V - In many ways this tale is beyond mythology.

D - You're from Finland, yet you sing in Swedish, why is that?

S - In Finland you have two official languages, Finnish and Swedish. Swedish suits the music better, more melodic.

V - Finnish is a very hard sounding language. Its good for angry punk lyrics, but if you want to tell stories in your lyrics like us, Swedish flows far better.

D - Teemu 'Somnium' Raimoranta, who was the original creative force behind the band, died a few years back, what sort of effect did this have both on the band personally and the music they created later?

S - How does it affect us? Losing a close friend affects you, it was very hard. But we weren't going to quit, that was not what he would have wanted. We recently started a scholarship fund in his name to assist new musicians in Finland.

V - He is still there in our music as we all shared the same journey.

D - Vreth, you're in an unusual situation as the band's lyrics are still written by the band's original vocalist Katla. Do you have any input into the lyrics you sing?


V - Whilst Katla still writes the lyrics, I still have input, and often change the words, switching them around until they fit the music. Katla would be quite happy for me to write my own lyrics, but he has a good ear for what sounds good and he has crazy ideas. And he wouldn't write anything I wouldn't stand for. Nobody in the band dictates to anyone else, we are like a machine, and we are all cogs in that machine.

S - Nobody in the band steps on anyone else's toes. If there is a gig and someone can't make it, those that can will attend the show.

D - Due to all the bands who've made it big from Finland in the last ten years, I always imagined it to be something of a metal nirvana, so I was a bit surprised when I visited there to find that there was not much in the way of live venues, although a lot of festivals.

S - The venues are there, you just need to know where to look, but they are hidden!

D - You've had a lot of success, even getting very high in the mainstream charts.

V - We have charted higher in Germany, but In Finland we have also made the top forty.

S - There is a lot of competition in the Finnish metal scene. No offence to anyone, but there are a lot of bands from other countries who would be lucky to even get a chance to play in Finland! You really have to be the best of the best to make it there!

V - Everything is about connections, connections, connections!

S - But on top of that you have to be really good.

V - There are lots of good musicians but they lack the idea of creating something new.

D - Anyone else in Finland we should keep our ears open for?

S- It is a wasteland at the moment in terms of new bands in Finland.

V - My problem is that I don't really like Finnish bands.

S - You have very technical bands like Children of Bodom who are very popular, but I can listen to three of their albums and not find anything memorable on them. I like songs. Then there is Flaming Sideburns - they are one band who should be amongst the biggest rock bands in the world.

D - We hear you two performed a rendition of the Lambada in the foyer last night.

S - (laughs) I have no recollection of that! (Laughs more at being shown a photo of said incident with him and Vreth in a compromising position)
We two are very comfortable with our sexuality! (Laughs again).

D - So what next for Finntroll?

All - We are off to see Twisted Sister on the main stage at Hard Rock Hell!

D - As they say in Finland, Oiken Huuva guys! Enjoy!

Vreth from Finntroll and Mikael Stanne from Dark Tranquility

Date: Winter 2009
Originally posted by Nuclear Blast
Author: Marcus Zemke


Zwei Stühle, eine Meinung

Mit »We Are The Void« (DARK TRANQUILLITY) und »Nifelvind« (FINNTROLL) haben zwei Speerspitzen des skandinavischen Extrem-Metals neue Meisterwerke veröffentlicht. Auf den ersten Blick gibt es zwischen diesen beiden Bands kaum Überschneidungen. Zu unterschiedlich sind die Lebensläufe, das Alter und die Musik. Im Gespräch mit Mikael Stanne und Mathias "Vreth" Lillmåns stellt sich aber heraus, dass die beiden Frontmänner mehr als nur der Oberbegriff Heavy Metal verbindet.

Es ist ein interessantes Experiment, das da im winterlichen Helsinki stattfindet. Mikael Stanne von DARK TRANQUILLITY und Mathias "Vreth" Lillmåns von FINNTROLL sitzen sich für ein Doppelinterview gegenüber. Auf der einen Seite der sympathisch offene Schwede, der schneller als ein Maschinengewehr spricht. Und auf der anderen der etwas verschlossenere Finne, der nicht minder freundlich ist, seine Worte allerdings bedächtig abwägt und lieber gar nichts als zu viel verrät. Beide Sänger verbindet, dass ihre Bands Anfang 2010 mit neuen Alben um die Ecke kommen, die einige Überraschungen zu bieten haben. Beginnen wir mit FINNTROLL, die mit »Nifelvind« ihren mit Abstand vielfältigsten Silberling abgeliefert haben. Von Black Metal über Folk bis hin zu balladesken Tönen und poppigen Melodien gibt es viel zu entdecken. "Das stimmt, auf der Scheibe sind alle Elemente zu finden, die FINNTROLL jemals ausgemacht haben", meint Vreth. "Wir haben im Vorfeld viele Demos produziert, um uns sicher zu sein, in welche Richtung das Album geht. Im Studio überkam uns dann noch mal so eine richtige Welle von Experimentierlust. Wir spielten mit Orchestrierungen und diversen Instrumenten herum und trieben alles auf die Spitze." Ähnliche Erfahrungen machte auch Mikael Stanne mit seinen Jungs, die sich zwar nicht ganz so weit aus dem Fenster lehnten wie die finnischen Kollegen, aber auch einige vermeintlich neue Elemente einbauten. "Mit »We Are The Void« wollten wir einen Mittelweg zwischen unserem gewohnten Sound und einigen Abenteuern finden. Ich denke, das ist uns gelungen. Vor allem das gothische Element, das wir bisher nur touchiert hatten, kommt bei zwei Stücken (gemeint sind 'Her Silent Language' und 'Iridium' ? Anm.d.A.) deutlicher heraus. Wobei ich sagen muss, dass 'Iridium' in Ansätzen bereits 1996 geschrieben wurde. Bisher hatte uns nur der Mut gefehlt, es auszuarbeiten und auf ein Album zu packen. Dieses Mal schien es zu passen. Es macht viel Spaß, die eigenen Grenzen zu verschieben. So bleibt es auch für uns spannend." 

Tod und Teufel im Detail

Besagte eigene Grenzen hat Mikael auch in Sachen Texte verschoben. Denn das gesamte Album beschäftigt sich mit dem Thema Tod. "Insgesamt sind die Texte wahrscheinlich die ernstesten, die ich je geschrieben habe. Als wir in jungen Jahren die Band gründeten, schworen wir uns, niemals über den Tod zu singen. Denn das macht ja jede Death Metal-Band", lacht der Rotschopf. "Aber mittlerweile sind wir alle älter geworden, und ich fühlte mich reif genug, um mich damit auseinander zu setzen. Es geht auch nicht um die klischeehafte Seite des Todes, sondern vielmehr um das menschliche Dasein und seine Folgen. Wir alle leben mit seltsamen Vorstellungen im Kopf. Manche versuchen, ihrem Schicksal zu entkommen, andere geben sich ihm kampflos hin oder betäuben sich, um der Realität zu entkommen. Einzig die Tatsache, dass für alle am Ende der Tod wartet, ist gleich." Im direkten Vergleich dazu wirken die Texte von FINNTROLL fiktiver, was auch dem Image der Band geschuldet sein mag. Trotzdem will Vreth das nicht so stehen lassen. "»Nifelvind« handelt zwar von uralten finnischen Mythen, die seit vielen Generationen weitergegeben werden. Aber wie wir alle wissen, wiederholt sich Geschichte. Bei vielen Sagen, die wir ausgraben, stellen wir fest, dass sie zwar tausend Jahre alt sein mögen. Aber das Ganze hätte ebenso gut heute passiert sein können." Im Gegensatz zu den Kollegen aus Schweden haben sich FINNTROLL dieses Mal nicht an ein Konzept gewagt. "Nachdem »Ur Jordens Djup« ein solches zugrunde lag, wollten wir dieses Mal wieder etwas freier agieren. Der Unterschied macht sich schon beim Cover bemerkbar, das wesentlich simpler gestaltet ist. Uns sind die optischen Elemente sehr wichtig, sie müssen perfekt zur Musik passen." Was in diesem Fall gelungen ist. Gitarrist Samuli "Skrymer" Ponsimaa hat einmal mehr ganze Arbeit geleistet.

Heiß und kalt

Eine weitere Übereinstimmung zwischen FINNTROLL und DARK TRANQUILLITY ist ihre Reisefreudigkeit. Dabei werden allerdings nicht nur die üblichen Haltestellen in den USA und Europa abgeklappert. Mikael Stanne und Co. spielten vor einigen Wochen zum Beispiel in Tunesien. "Es war ein unglaubliches Erlebnis. Wir waren erst die vierte oder fünfte Metal-Band, die überhaupt in diesem Land spielen durfte. Vor dem Konzert gaben wir ein Radiointerview und fragten, ob man in Tunesien überhaupt unsere Alben kaufen könne. Der Moderator meinte glücklich, dass das überhaupt nicht nötig sei, weil sie umsonst im Internet stehen würden. Na großartig, haha. Aber das Konzert übertraf alle unsere Erwartungen. Als wir am Club eintrafen standen da 200 Polizisten. Wir fragten, wofür die denn da seien. Für das Publikum, war die Antwort. Wir überlegten noch, warum 200 Bullen für vielleicht 200 Fans eingesetzt werden, da standen wir plötzlich über 4000 Freaks gegenüber. Gut, dass wir in letzter Minute noch unser Merchandise eingepackt hatten. Das wollten wir ursprünglich nämlich zu Hause lassen. Der ganze Trip war ein Sprung ins kalte Wasser, aber er hat sich gelohnt." "Bei uns steht etwas ähnliches an", schaltet sich Vreth ein. "Demnächst spielen wir in Israel und haben ebenfalls keine Ahnung, was uns erwartet. Der Gig ist eine echte Wildcard. Wir sollten vor Jahren schon mal dort auftreten, aber das ging aus irgendwelchen Gründen daneben. Wir bekommen viele Mails aus diesem Land, es scheint eine richtige Fanbasis zu geben." Und das obwohl Israel in einem völlig anderen Kulturkreis liegt, und die Menschen nicht so einfach Zugang zu den Mythen und Sagen Finnlands finden dürften. "Das habe ich mir auch schon überlegt. Finnland liegt wirklich 'ne Ecke weg von Israel, haha. Aber es scheint zu funktionieren." Gleiches gilt für die USA, die FINNTROLL nach dem Paganfest in Europa (Vreth: "Ich freue mich schon auf meine Freunde von ELUVEITIE.") gemeinsam mit ihren Landsleuten von MOONSORROW, SWALLOW THE SUN und SURVIVORS ZERO bereisen werden. "Es ist das erste Mal, dass so ein rein finnisches Package durch die Vereinigten Staaten reist. Das wird großartig! Denn in den USA geht es im Publikum immer sehr heftig zur Sache. Es gibt mehr Moshpits und Crowdsurfer. Die Europäer scheinen hingegen lieber mit zu singen." Interkulturelle Vergleiche kann auch Mikael Stanne anstellen. Allerdings mit einer anderen Gewichtung. "Wir spielten kürzlich zwei Gigs in Russland und einen in Weißrussland. Man mag es kaum glauben, aber ich habe mir fast meinen skandinavischen Arsch abgefroren. Nur der viele Wodka rettete mich vor dem Kältetod, haha." 

Gute Kinderstube 

Der Schritt von der weiten Welt zurück zu den Wurzeln ist groß. In diesem Fall allerdings nötig, wenn man auf der Suche nach Parallelen ist. Stanne, Jahrgang 1974, wühlt tief in seinem Gedächtnis. Es geht um die Frage, wann er mit dem Singen begonnen hat. "Das muss irgendwann in meiner Kindheit gewesen sein. Meine Eltern hatten Platten von Tom Jones, Bonnie Tyler und Rod Stewart, da sang ich immer mit. Als Schüler wechselte ich dann zur Gitarre, sang allerdings nebenbei im Schulchor. Die Gitarre legte ich irgendwann wieder bei Seite, weil ich kein großes Talent dafür habe. Aber dem Gesang blieb ich immer treu. Ich habe übrigens niemals einen professionellen Lehrer gehabt, auch wenn das sicher besser gewesen wäre. Aber ich habe bis heute Schiss, dass ein Profi viele Tipps für mich hätte und sich dadurch mein Stil komplett verändern würde." Vreth, der 1982 aus seiner Mutter schlüpfte, nickt zustimmend. "Bei mir ist es nicht viel anders. Ich habe als Kind meine Leidenschaft entdeckt, spielte dann in diversen Schul- und Hobby-Bands. Das erste Mal vor Publikum sang ich jedoch aus einem anderen Grund. Ich war in einer Band mit der traditionellen Besetzung Schlagzeug, Gitarre und Bass. Ich spielte Bass und war als einziger in der Lage, mein Instrument zu bedienen und gleichzeitig etwas ins Mikro zu brüllen. Also wurde ich offiziell Sänger", lacht der Finne. "Einzelstunden habe ich auch nie genossen, aber im Rahmen meines Musikstudiums habe ich einiges über die Theorie gelernt. Auch wenn mir das bei FINNTROLL nur am Rande hilft." Auffällig ist, dass beide Protagonisten scheinbar problemlos zwischen klarem Gesang, Growls und hohen Schreien wechseln können. Ganz ohne Technik kann das doch nicht funktionieren, oder? "Nein", stimmt Vreth zu, "ganz ohne sicher nicht. Aber da hat jeder so seine eigenen Rezepte. Ich weiß zum Beispiel selbst, dass meine Technik beim klaren Singen äußerst mangelhaft ist. Deshalb baue ich es nicht so oft ein. Am leichtesten fallen mir interessanterweise die hohen Schreie. Viele Sänger haben gerade davon den größten Respekt. Mir fällt es leicht, weil ich in den Neunzigern in einigen Black Metal-Bands der alten Schule gesungen habe." Mikael kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Witzig, mir liegen die hohen Schreie auch am ehesten. Und das ohne den Black Metal-Hintergrund. Das Growlen fällt mir am schwersten, weil man sich damit schnell die Stimme ruinieren kann, wenn man es nicht richtig anpackt. Aber darauf nehme ich keine Rücksicht. Ich schaue mir immer an, was der jeweilige Song meiner Meinung nach benötigt und setze dementsprechend meine Stimme ein." 

Die lieben Kollegen 

Ein weiterer wichtiger Job des Sängers ist das Verfassen der Texte. Zumindest ist das bei den meisten Combos so. In unserem Fall teilen sich die Frontmänner diese Aufgabe. "Unser Gitarrist Niklas Sundin hat zu Beginn alle Texte bei DARK TRANQUILLITY geschrieben. Mittlerweile teilen wir uns die Arbeit, wobei ich den Großteil erledige. Wenn er etwas schreibt, das ich nicht verstehe, frage ich ihn. Schließlich muss ich es ja singen. Aber da gab es bei uns noch nie Probleme. Wir sind zusammen aufgewachsen und arbeiten seit dem ersten Tag so", erläutert Stanne. "Bei uns sieht das etwas anders aus", meint Vreth. "Katla (Jan "Katla" Jämsen stand bei FINNTROLL bis 2001 hinter dem Mikro, musste aufgrund von Stimmbandproblemen aber in den Hintergrund treten ? Anm.d.A.) hat die meisten Ideen und verfasst dementsprechend die meisten Text. Ich arbeite nur mit. Meine Stärke ist eher das Arrangieren von Song. Großartige Diskussionen gibt es dadurch aber nicht. Schließlich handeln die Texte bei FINNTROLL nicht von religiösen oder politischen Dingen, deshalb singe ich seine Sachen sehr gerne." Und zwar auf Schwedisch, denn Mathias "Vreth" Lillmåns gehört zur schwedischsprachigen Minderheit im Land von Janne Ahonen. "Ich bin in Finnland geboren, spreche beide Sprachen. Ich habe zwar ein paar Verwandte in Schweden, aber ich fühle mich absolut als Finne." Trotzdem sei die Frage nach der besten schwedischen Band aller Zeiten erlaubt. "OPETH", kommt es gleichzeitig wie aus zwei Pistolen geschossen. Mikael beginnt mit seiner Begründung. "Ich kenne Mikael Åkerfeldt schon seit meiner Jugend und beobachte diese großartige Band seit ihrer Gründung. Sie sind einzigartig." Vreth kann dem nur zustimmen. "Mikael beherrscht sowohl das Growlen als auch den klaren Gesang so perfekt wie niemand sonst. Daneben bewundere ich noch Adam "Nergal" Darski von BEHEMOTH, weil er ebenfalls eine einzigartige Technik beim Singen anwendet. Die beiden letzten Alben haben mich weggeblasen. Zu meinen absoluten Favoriten gehört zudem Daniel "Mortuus" Rostèn von MARDUK, weil ich im Extrem-Bereich niemanden kenne, der seine Stimme so kreativ einsetzt." Stanne fallen hingegen ein paar andere Könner ihres Fachs ein. "Wenn es um die traditionelle Metal-Stimme geht, dann würde ich Jorn Lande (unter anderem MASTERPLAN, JORN ? Anm.d.A.) nennen. Typischer geht es einfach nicht. Im extremen Bereich liebe ich Mille Petrozza von KREATOR und Peter Dolving von THE HAUNTED. Außerhalb des Metal-Genres stehe ich total auf den leider früh verstorbenen Folk-Sänger Jeff Buckley. Bei seiner Musik kann ich am besten entspannen."

Was nicht passt ... 

Auch wenn beide Musiker viel in der Weltgeschichte herumreisen und auf unzähligen Festivals gespielt haben, sind sie sich vor diesem Interview noch nie persönlich begegnet. Nach dem rund einstündigen Gespräch haben sie abschließend nur Nettigkeiten über ihren Counterpart zu sagen. Vreth macht den Anfang. "Ich saß erst kürzlich bei einem Kumpel und habe mir DARK TRANQUILLITYs neue DVD »Where Death Is Most Alive« reingezogen. Ein komplettes Meisterwerk. Ich stehe echt auf eure Musik, auf diesen Göteborg-Sound." Das nimmt Mikael Stanne gerne zur Kenntnis, möchte aber noch etwas voran schicken. "Früher hat mich dieses Etikett Göteborg tierisch gestört, weil wir aus meiner Sicht völlig anders klingen als AT THE GATES oder IN FLAMES. Und mit dieser Meinung stehe ich nicht alleine da. Mittlerweile sehe ich es aber eher als Auszeichnung. Ich meine, aus diesem kleinen schwedischen Kaff (mit weit über 800.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des Landes ? Anm.d.A.) sind besonders in den Neunzigern viele großartige Bands gekommen. Für mich besteht die Übereinstimmung nicht im Sound, sondern in der Qualität der Musik. Wir haben alle gemeinsam einen sehr hohen Standard eingeführt. Göteborg ist heute so etwas wie ein Stempel, der ein gewisses Niveau garantiert. Eine weitere Gemeinsamkeit ist die mentale Haltung, die wir zur Musik im Allgemeinen haben." Nach diesem kleinen Exkurs in die Welt der philosophischen Musiktheorie geht es zurück zu FINNTROLL. Stanne überlegt einen Moment. "Eigentlich sind wir ja böse Konkurrenten, wenn es um die Plattenverkäufe geht", meint Mikael unter dem Gelächter seines Kollegen. "Aber Mathias scheint ein sehr netter Kerl zu sein. Wenn er mir nicht gerade ins Gesicht brüllt, kann man prima Wodka mit ihm trinken. Ich gebe zu, dass FINNTROLLs Musik nicht zu hundert Prozent meine Baustelle ist und ich sie was die Alben angeht in den letzten Jahren ein wenig aus den Augen verloren habe. Aber ich schaue sie mir immer live an, wenn sie bei mir in der Nähe spielen. Auf der Bühne sind sie äußerst unterhaltsam. Vielleicht könnten wir mal zusammen auf Tour gehen. Wir haben beide ein ziemliches Crossover-Publikum, das nicht auf ein Genre festgelegt ist. Die Kombination könnte funktionieren." Vreth möchte da nicht widersprechen. "Wir haben da sowieso keine Berührungsängste. Vor einiger Zeit sind wir mit SIX FEET UNDER und NILE getourt. Man kann nicht behaupten, dass diese Bands besser zu uns gepasst hätten als DARK TRANQUILLITY." Und so endet eine gemütliche Plauderstunde in Helsinki mit der Erkenntnis, dass auf den ersten Blick unterschiedliche Metal-Sänger am Ende mehr gemeinsam haben können, als vermutet. Darauf noch 'nen Wodka!